Ein interessantes Gespräch mit Herrn Khalid Eldanaf zu seiner Motivation, Selbsthilfe von älteren MigrantInnen zu unterstützen, und zu ihren Bedürfnissen.
Michael Fischell: „Herr Eldanaf, vielleicht möchten Sie sich zunächst vorstellen…“
Khalid Eldanaf: „Ich bin als freiberuflicher Berufsbetreuer tätig. Ich betreue und vertrete Menschen mit Behinderung gerichtlich und außergerichtlich. Ich arbeite seit 2003 in diesem Beruf. Ich habe Sozialpädagogik studiert. Ich habe außerdem ein Master im Studiengang „Beratung und Vertretung im sozialen Recht“ absolviert. Ich habe ein Büro in Bonn-Graurheindorf. Die meisten Klienten sind MigrantInnen, da ich neben Deutsch auch Arabisch spreche.“
Michael Fischell: „Sie waren mit dabei, als am Samstag, dem 25. November 2017, im Haus der Geschichte in Bonn unsere (Selbsthilfe-) Gruppe älterer Migrant*innen/Geflüchteter mit gesundheitlichen Einschränkungen gegründet wurde. Seitdem nehmen Sie aktiv an den monatlichen Treffen im MIGRApolis-Haus der Vielfalt teil. Was ist Ihre Motivation, die Gruppe so vielfältig zu unterstützen?“
Khalid Eldanaf : „Ich habe aufgrund meines Berufes viel mit älteren MigrantInnen mit Behinderung zu tun. Ich weiß, wie schwer es diese Menschen haben. Ich möchte gerne einen Beitrag für diese Menschen leisten. Da ich lange in Deutschland lebe und gleichzeitig die sprachlichen und kulturellen Hintergründe von älteren MigrantInnen kenne, kann ich die offenen Fragen zu den verschiedenen alltäglichen Bereichen beantworten."
Michael Fischell: „Was reizt Sie an der Idee der Selbsthilfe?“
Khalid Eldanaf : „Ich finde es gut, wenn Menschen sich austauschen. Oft kann man von den Erfahrungen anderer Menschen lernen. In einer Selbsthilfegruppe kann man über seine Probleme vertraulich sprechen.“
Michael Fischell: „Was brauchen Ihrer Meinung nach ältere Migrant*innen/Geflüchteter mit gesundheitlichen Einschränkungen / Behinderungen besonders? Welche Probleme beschäftigen sie vor allem?“
Khalid Eldanaf : „Ältere MigranntInnen/Geflüchtete mit Behinderungen haben besondere Probleme. Sie reisen in die BRD ein und benötigen schnell Hilfe und Unterstützung. Es gibt sprachliche Probleme, aber auch Unkenntnisse über die Behördenstrukturen in der Bundesrepublik. Insbesondere ist es schwerer für ältere Menschen, die keine Verwandten oder Angehörigen haben.
Folgende Probleme könnten die älteren MigrantInnen beschäftigen:
- Behördengänge (Begleitung zum Ausländeramt und Sozialamt), häufig finden die älteren MigrantInnen keinen Begleiter, der sie zu den Behörden begleitet.
- Anbindung an Ärzte und Psychotherapeuten . Wobei es Mangel an Psychotherapeuten mit anderen Sprachkenntnissen gibt.
- Eine barrierefreie Wohnung für Menschen mit körperlichen Behinderung finden
- Die deutsche Sprache lernen. In der Regel ist ein intensiver Integrationskurs zu schwer für ältere Menschen. Es sollten Sprachkurse für ältere Menschen mit Rücksicht auf ihre Behinderung angeboten werden
- Es sollte muttersprachliche Beratung über ambulante und stationäre Angebote für ältere Menschen angeboten werden."
Folgende Probleme könnten die älteren MigrantInnen beschäftigen:
- Behördengänge (Begleitung zum Ausländeramt und Sozialamt), häufig finden die älteren MigrantInnen keinen Begleiter, der sie zu den Behörden begleitet.
- Anbindung an Ärzte und Psychotherapeuten . Wobei es Mangel an Psychotherapeuten mit anderen Sprachkenntnissen gibt.
- Eine barrierefreie Wohnung für Menschen mit körperlichen Behinderung finden
- Die deutsche Sprache lernen. In der Regel ist ein intensiver Integrationskurs zu schwer für ältere Menschen. Es sollten Sprachkurse für ältere Menschen mit Rücksicht auf ihre Behinderung angeboten werden
- Es sollte muttersprachliche Beratung über ambulante und stationäre Angebote für ältere Menschen angeboten werden."
Michael Fischell: „Und wie geht es weiter mit der Gruppe? Sicherlich haben auch Sie einige Ideen?“
Khalid Eldanaf: „Die jetzige hat sich im November 2017 gegründet. Bisher gab es interessante Themen und Gespräche. Wir treffen uns einmal monatlich im Haus Migrapolis Bonn. Wir haben auch einen Sachbearbeiter vom Wohnungsamt der Stadt Bonn eingeladen. Es ist eine eigene Radio-Sendung geplant. Es wäre gut, wenn unsere Gruppe weitere Beiträge von AnsprechpartnerIn aus der Psychiatrie und Beratungsstelle für ältere Menschen gewinnt.
Ideen:
Ideen:
- Verbesserungsvorschläge zur besseren Versorgung von älteren MigrantInnen an zuständige Ämter und Behörden in Bonn weiterleiten
- Gewinnung von ehrenamtlichen Fachkräften zur Beratung und Begleitung von älteren MigrantInnen.
- Besuch von Vereinen und Beratungsstelle mit der Gruppe
- Freizeitaktivitäten
- Gewinnung von ehrenamtlichen Fachkräften zur Beratung und Begleitung von älteren MigrantInnen.
- Besuch von Vereinen und Beratungsstelle mit der Gruppe
- Freizeitaktivitäten
Michael Fischell: „Herr Eldanaf, wir bedanken uns für das Gespräch!“
Interviewer: J. Michael Fischell /EMFA / Integrationsagentur im MIGRApolis-Haus der Vielfalt